Mark Sittich von Ems, der in der letzten Schlacht am 2. Juli 1525 bei Hilzingen siegte, zwang als Strafe für das verbotene Sturmläuten zu Beginn des Bauernkrieges die gefangen genommenen rebellischen Bauern, die grosse Glocke aus dem Hilzinger Kirchturm herabzulassen und mit eigener Kraft an den Untersee zu verbringen. Mit der Glocke und den Gefangenen an Bord fuhr er über den See und „Vor Bregentz ließ er in die 50 Rebellischer Bawren an einer Straß in die Aychen hencken...“. Die dramatischen Ereignisse dieser neun Monate, das Ringen der Bauern um Recht und Freiheit, aber auch die gesellschaftlichen Hintergründe, werden im Museum in szenischen Bildern rekonstruiert. In einer weiteren Ausstellung ist der Bauernkrieg mit seiner Vorgeschichte für Kinder und Jugendliche aufbereitet:
- Das bäuerliche Leben und Arbeiten; eine Idee der mittelalterlichen Bildkalender aufgreifend, präsentiert sich unter dem Dach der historischen Remise die alte bäuerliche Lebenswelt in Form eines Jahreskreises; - historische Innenräume wie Küfer- und Schuhmacherwerkstatt - originales Biedermeierzimmer - Bauernstube und Bauernküche aus dem 19. Jahrhundert - Web- und Handarbeitszimmer sowie - eine Ausstellung über Leben und Werk des Barockbaumeisters Peter Thumb. Dieser hatte im Auftrag der Benediktinerabtei Petershausen bei Konstanz die Hilzinger Peter und Paul-Kirche erbaut. Der spätbarocke Bau (1747-1749) wird auch als „kleine Birnau des Hegau“ bezeichnet und kann der Innenausstattung wegen auch als Rokokokirche gelten.
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